Szenario 2025: Weltweite Schadenersatzforderungen in Milliardenhöhe
CTOs und CEOs fürchten sich vor dem Spuk des Blauen Lichts
Eine global organisierte Patientenvereinigung, die «Blaulicht-Betroffenen», bittet zur Kasse. Weltweit sind hunderte, wenn nicht tausende Unternehmen von Schadenersatzforderungen betroffen. Es handelt sich um Firmen aller Betriebsgrössen unterschiedlichster Branchen. Gemeinsam ist diesen Firmen, dass sie Geräte mit Bildschirmen herstellen und die Software programmieren, die in öffentlichen oder halböffentlichen Räumen genutzt werden. Gemeinsam ist ihnen zudem, dass diese Unternehmen erst nach 2022 mit Hard- oder Software-Lösungen die Blaulichtfilterung auf ihren Geräten umgesetzt haben; viel zu spät aus der Sicht der Betroffenen-Vereinigung.
Marc Böhler, 5. Mai 2025
Der Gelb- und Orangestich sind seit Mitte 2024 auf gemeinsam genutzten Bildschirmen an Bahnhöfen, in Einkaufszentren, im Flugzeug oder Fitnessstudio eine Selbstverständlichkeit. Auch bei den eigenen Geräten gibt es nur noch wenige Unbelehrbare, die ein weiss leuchtendes Bild bevorzugen.
«Fake News» aus der Zukunft? Mit diesem Beitrag zum Thema blaues Licht starte ich eine neue Kategorie im mebimabo-Blog. Unter «Futurologie» respektive «Szenarios» werde ich News-Artikel aus der Zukunft erfinden. Negative Stories wie diese hier entpuppen sich hoffentlich alle als Fakes…
Erste Studien im Jahr 2014 haben gezeigt, dass das Licht von Bildschirmen den Melatonin-Haushalt und somit das Schlafverhalten durcheinander bringen. Später, 2018 hat eine Studie der spanischen Universität Toledo festgestellt, dass das blaue Licht auch die Biochemie in den Augen, die das blaue Licht aufnehmen, unwiderruflich schädigen kann.
Reagierten gewisse Gerätehersteller zu spät?
Der Anteil jener Nutzerinnen und User, die schon 2019 bei ihren eigenen Screens auf dem Smartphone, Tablet und Computer das blaue Licht gefiltert haben, lag bei rund 40 Prozent. (Das ist eine Schätzung. Kennt jemand die tatsächliche Zahl? Bitte Hinweise zu Studien in die Kommentare.) Heute im Jahr 2025 sind es 90 Prozent. Seit ungefähr Mitte 2018 bieten alle geläufigen Betriebssysteme für Tablets, SmartPhones und Computer den Usern die Möglichkeit, das blaue Licht zu filtern.
Nicht so bei gemeinsam genutzten Screens: Im Jahr 2019 lag der Anteil blaulicht-gefilterter Bildschirme bei Unterhaltungssystemen in Flugzeugen, Self-Scanning-Systemen im Detailhandel oder an Fitness-Geräten praktisch bei Null. 2022 waren es immer noch lediglich 40 Prozent. Für die Verantwortlichen der übrigen 60 Prozent von Bildschirmen im öffentlichen oder halböffentlichen Raum, die das Filtern erst später in Angriff genommen haben, könnte sich das jetzt rächen.
Folie als Hardware-Lösung gäbe es schon lange
Manche technische Kader dieser Unternehmen behaupten, ihre Software sei damals prinzipiell nicht in der Lage gewesen, das blaue Licht zu filtern. «Das ist eine Schutzbehauptung!», sagt Liv Bendtsen-Frederiksen, eine der Mitgründerinnen der Vereinigung Blaulicht-Betroffener: «Bei solchen Systemen hätten die Verantwortlichen dafür sorgen müssen, das blaue Licht mit einer auf die Screens montierten Folie hardware-mässig zu filtern.»
Neue augenärztliche Analyse
Die «Blaulicht-Betroffenen» ist eine Patientinnen- und Patienten-Vereinigung, die im Herbst 2024 in der dänischen Startup-Stadt Aalborg gegründet wurde. Diese Organisation hat innerhalb weniger Monate hunderte neue Mitglieder gewonnen. Eine neue Untersuchungsmethode, die an einem ophtalmologischen Institut in Oklahoma City entwickelt wurde, ermöglicht seit 2023 eine präzise Analyse bei individuellen Patientinnen und Patienten. Dabei kann festgestellt werden, ob eine Sehschwäche oder ein sonst wie geschädigtes Auge eindeutig auf zu viel blaues Licht durch Bildschirmen zurück zu führen sei oder ob die blauen Strahlen des Sonnenlichts verantwortlich sind. Wegen diesem medizinischen Fortschritt haben neben Bendtsen-Frederiksen weitere Studentierende in Aalborg die Idee gehabt, diese Patientenvereinigung zu gründen.
Vor wenigen Tagen hat diese Vereinigung Word- und PDF-Vorlagen für das Einreichen von Sammelklagen bei den jeweils zuständigen nationalen oder regionalen Gerichten zur Verfügung gestellt. Die Download-Zahlen waren laut den «Blaulicht-Betroffenen» schon nach 72 Stunden im fünfstelligen Bereich. Die Downloads kommen aus der ganzen Welt…