Personal Szenario Planning

Ständiger Wandel, ständig mental darauf eingestellt, ständig positiv.

Change is a Chance
Nichts ist so sicher wie der ständige Wandel. Jetzt erst recht…

Die Vorgaben der Regierungen stützen sich auf Computer-Simulationen und -Berechnungen. Diese nutzen die jeweils aktuellen medizinischen und statistischen Daten und Erkenntnisse zur Covid-19-Pandemie.

Die gesellschaftlichen Auswirkungen der getroffenen Massnahmen werden in übergeordneten Simulationen hoffentlich auch berücksichtigt. In volkswirtschaftlichen Modellen wird das garantiert getan. Ich hoffe, es werden auch psychosoziale Daten und Modelle eingesetzt.

Die Datenbasis aber auch die Faktoren, die für alle diese Simulationen genutzt werden, ändern sich zurzeit mindestens wöchentlich.

Mit diesem Text möchte ich niemandem mitteilen, was richtig oder falsch ist. Ich möchte einfach laut denken, erzählen, wie ich mich auf weitere Wechsel vorbereite. (Inspiriert hat mich dabei dieser Beitrag: «Unser System im Alarmzustand»)

Strategiewechsel ist ein Szenario unter vielen

Es kann sein, dass es um den 10. April herum heisst, man müsse die Strategie und die taktischen Massnahmen anpassen. Nachdem neue Daten in die Simulationen eingespeist wurden, könnte es heissen, die Strategie «Eindämmung» würde zu viel Schaden verursachen. Wer übrigens meint, die Regierungen müssten genau wissen, was richtig oder falsch sei, vergisst, dass auch die Regierungen bei so einer Situation um «Trial and Error» nicht herumkommen.

#FlattenTheCurve und #StayHome

Versteh mich bitte nicht falsch! Ich bin folgsam und ich halte die jetzigen Massnahmen unserer Schweizer Regierung für richtig und angemessen. Mein Pandemic Footprint Index liegt bei 2/10. #FlattenTheCurve und #StayHome unterstütze ich, seit ich diese Hashtags erstmals gesehen habe. Ich habe mein Leben komplett umgestellt…

Es kann jedoch sein – und auch das würde ich wieder unterstützen, da ich die Massnahmen unserer Schweizer Regierung wahrscheinlich während der gesamten Krise für richtig, für demokratisch legitim und für befolgenswert halte – es kann sein, dass im Rahmen einer neuen Strategie «Schützen und Eindämmen plus Immunisieren», also ein Anstreben einer Herdenimmunität der jüngeren Menschen als neue Taktik ausgerufen wird. Je nachdem, zu welcher Kohorte ich gehöre, müsste ich mein Leben dann nochmals komplett umstellen. Ich werde dann aber sicher nicht zu denjenigen gehören, die sich ärgern: «Jetzt han ich mich umgstellt, jetzt muess ich mich scho wider umstellä!?!»

Dann könnte es heissen: Alle U50-Menschen – oder U40, je nach Risikofolgeabschätzung – ohne Vorbelastungen sollen sich durchmischen und alle anderen sollen sich isolieren. Zum eigenen Schutz würde es dann vielleicht sogar heissen, gewisse Personen müssten sich auch innerfamiliär isolieren.

Das würde dann bedeuten, dass zum Beispiel der 37-jährige Mann mit Zuckerkrankheit in ein Hotel ziehen würde, bezahlt vom Bund, während seine 42-jährige Partnerin, die Lehrerin ist, wieder im Real Life unterrichten würde, das heisst in der physischen Schule. Die Kinder mit Diabetes würden daheim bleiben und nehmen via Online-Übertragungen an der Schule teil. Die Kompetenzen für so etwas haben wir ja jetzt gewonnen, und die Netzinfrastruktur hat den Test bisher bravourös bestanden.

Ethisch fraglich ist diese Vorgehensweise des #SocialEngineerings wegen der grossen Ungleichbehandlung… Aber wir wissen: Während einer Pandemie werden zum Schutz des Menschenrechts auf Gesundheit und medizinische Hilfe andere Menschenrechte aufgeweicht. Das ist leider zwingend notwendig. Das ist allen klar ausser ein paar ganz speziellen Akteuren im Cyberspace, die auch jetzt noch krude Theorien verbreiten.

«Es dauert viel länger!» Das muss nicht sein…

Dieses Szenario würde bedeuten, dass die Schulen also doch nach den Frühlingsferien für die Kinder und die U50-Lehrpersonen ohne Vorerkrankung wieder öffnen.

In so einem Szenario würde die jetzige Aussage, dass es viel länger dauern werde, hinfällig werden. Leider wird diese Aussage zurzeit, also jetzt Ende März, in den Medien am häufigsten mitgeteilt, obschon wir doch seit mehr als drei Wochen wissen, dass sich die Dinge innert Wochenfrist stark verändern können. Gegenwärtig lautet der Kanon, der jetzige Zustand werde wohl deutlich länger andauern als bis nach den Frühlingsferien. Das mag durchaus wahr sein. Aber ich persönlich rechne nicht nur mit diesem Szenario, sondern auch mit vielen anderen Möglichkeiten. «Nicht der Stärkste überlebt, nicht einmal der Intelligenteste, sondern derjenige, der sich am schnellsten einem Wechsel anpasst.» (Charles Messier 1730 – 1817)

Auch das Gegenteil ist möglich

Natürlich ist auch das Gegenteil von diesem Szenario möglich: Ebenso wie andernorts könnte es in der Schweiz auch unter gesunden U50-Menschen einige gravierende Covid-19-Fälle geben. Dann wäre das Thema Herdenimmunisierung der Jüngeren Bevölkerungskohorte wegen lethalen Risiken aus ethischen Gründen zurecht vom Tisch… Ein kompletter Lockdown ist auch für die Schweiz ein mögliches Szenario. Ehrlich gesagt wäre ich persönlich dafür besser vorbereitet als für die «Herdenimmunisierung». Ich habe keine Lust, bald wieder Zug zu fahren… Aber ich gewöhne mich an den Gedanken, dass es so kommen könnte, indem ich mir dieses und weitere Szenarien ausmale…

Was ist dein Szenario?

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